Busseto

Von Bagnara di Romagna nach Busseto

Dauer: ca. 4 Stunden

Route: Nur über mautfreie Landstraßen

Unterwegs: Musik an, Kopf aus

Die Route führte mich über die SP253, vorbei an Lugo, wo das Leben noch gemütlich auf den Marktplätzen pulsiert. Die Sonne schien, der Himmel war klar, und aus dem Radio dudelten Schlager aus den 60er- und 70er-Jahren. Ich habe laut mitgesungen – völlig ungehemmt und absolut schräg. Es hat gutgetan.

Zwischendurch telefonierte ich mit Freunden und Familie. Vielleicht, weil ich das Bedürfnis hatte, diesen Moment, dieses Freiheitsgefühl, mit jemandem zu teilen. Manchmal reicht es schon, einfach laut zu sagen, wie gut einem gerade alles tut.

Keine Eile, kein Stress – aber ein paar Nerven

Mein Navi wollte mich mehrfach auf die Autobahn schicken – A1, A14, was auch immer. Ich habe dankend abgelehnt und bin lieber auf den kleineren Straßen geblieben. Nicht, weil es schneller ist, sondern weil es sich richtiger anfühlt. Der Verkehr war nicht immer entspannt, aber irgendwie passte selbst das.

Hinter den Lkws ließ es sich gemütlich herrollen. Ich hatte es nicht eilig. Nur die übermotivierten Jungfahrer, die sich todesmutig zwischen die Lastwagen schoben und waghalsige Überholmanöver starteten, sorgten kurzzeitig für Puls. Aber das gehört wohl auch dazu.

Landschaft zum Durchatmen

Je weiter ich nach Westen kam, desto weiter wurde die Landschaft. Die Felder dehnten sich bis zum Horizont, die Straßen wurden ruhiger. Der Blick schweifte, der Kopf wurde leer. Ich glaube, genau das hatte ich gebraucht – ein bisschen Raum außen, um innen klarer zu sehen.

Busseto

Musik, Ruhe und ein bisschen Geschichte

Am Nachmittag, gegen 15 Uhr, rollte ich in Busseto ein. Der Ort empfing mich mit einer angenehmen Stille, die fast schon etwas Wehmütiges hatte. Am Stellplatz nahe dem Sportzentrum stellte ich das Wohnmobil ab – bis ins Zentrum war es knapp ein Kilometer. Genau richtig, um sich nach der Fahrt noch ein wenig die Beine zu vertreten.

Ursprünglich hatte ich einen Stopp in Domaso eingeplant – auf dem Campingplatz Gardenia, wo ich als Kind viele Sommer mit meiner Oma und meinem Opa verbracht habe. Die Erinnerungen an diese Zeit sind bis heute lebendig, und ich hatte mich sehr darauf gefreut, ein Stück Kindheit wieder aufleben zu lassen.

Leider war der Platz komplett ausgebucht – und auch in der Umgebung war kein freier Stellplatz mehr zu finden. Etwas enttäuscht, aber ohne lange zu zögern, entschied ich mich, den geplanten Aufenthalt auszulassen und stattdessen direkt weiter in die Schweiz zu fahren.