Stille Nacht, krähender Morgen und abenteuerliche Pässe
Die Nacht auf dem Campingplatz war Balsam für die Seele. Eine wohltuende Stille umfing mich, nur unterbrochen vom sanften Plätschern des Regens, der in der Nacht fiel. Am Morgen dann eine ganz andere Melodie: das lebhafte Gekrähe einer ganzen Schar Krähen, die in dem Baum direkt neben meinem Stellplatz ihr Zuhause haben. Ein naturnaher Weckruf, der irgendwie zum entspannten Ambiente passte. Nach einem gemütlichen Frühstück und dem Zusammenpacken meiner sieben Sachen hieß es kurz vor 9 Uhr „Leinen los“ Richtung meines nächsten Ziels: Camping Delphi. Die antiken Stätten dieses geschichtsträchtigen Ortes lockten mich schon lange, und ein guter Ausgangspunkt schien mir ein nahegelegener Campingplatz zu sein.
Mein treues Garmin lotste mich auf dem Weg dorthin über eine Strecke, die sich als echtes Abenteuer entpuppte. Was auf der Karte wie eine normale Verbindungsstraße aussah, entpuppte sich als alte Passstraße, die wohl schon lange nicht mehr die Aufmerksamkeit genossen hatte, die sie einst erfahren haben mag. Die Vegetation eroberte sich ihren Raum zurück: Büsche, Bäume und Sträucher ragten bedrohlich in die Fahrbahn hinein. An manchen Stellen blieb kaum mehr als eine schmale Gasse für mein Gefährt. Ich muss sagen, ein kleiner Adrenalinkick war definitiv dabei, und ich atmete tief durch, als mir auf der gesamten, teils wirklich unübersichtlichen Strecke kein anderes Fahrzeug entgegenkam. Das wäre in der Tat eine knifflige Situation geworden!
Die Mühen der abenteuerlichen Anreise wurden jedoch mehr als belohnt, als ich den Campingplatz Delphi erreichte. Was für ein Glücksgriff! Die Lage ist einfach traumhaft. Eingebettet in die Landschaft bietet sich ein atemberaubender Blick auf das glitzernde Meer. Ein Ort, an dem man die Seele baumeln lassen kann. Doch wie so oft auf Reisen, hält das Wetter seine eigenen Pläne bereit. Am Nachmittag zog der angekündigte Regen auf, und die Temperaturen sanken merklich. So sehr, dass ich tatsächlich die Heizung in meinem kleinen rollenden Zuhause anstellen musste. Ein kleiner Wermutstropfen, aber die Schönheit des Ortes und die Vorfreude auf die Erkundung Delphis morgen überwiegen bei Weitem. Ich bin gespannt, welche Geschichten dieser historische Ort zu erzählen hat!
38.4786, 22.4749 (lat, lng)
N 38° 28′ 43″ E 22° 28′ 30″ (lat lng)
Ethniki Odos Livadias Amfissas
330 54 Delphi
Greece









