Von Gurtnellen nach Völklingen – Abenteuer, Verkehr und Heimkehr
Nach einer entspannten Nacht auf dem überfüllten Stellplatz in Gurtnellen ging es für mich zurück nach Hause. Eine Strecke von rund 400 Kilometern, die es in sich hatte. Was als entspannte Heimfahrt geplant war, wurde schnell zu einer echten Geduldsprobe.
Feiertag-/ Brückentag Verkehr par excellence
Bereits bei der Abfahrt war klar: Ich bin nicht der Einzige mit dem Plan, das verlängerte Wochenende fürs Reisen zu nutzen. Von den über 1,02 Millionen in Deutschland zugelassenen Wohnmobilen schien heute mindestens ein guter Bruchteil auf genau derselben Route unterwegs zu sein – gefühlt habe ich unterwegs etwa 2.500 davon gesehen. Der Feiertagsverkehr zeigte sich also in voller Pracht, besonders rund um die Grenzregion.
Am Übergang von Basel nach Deutschland wurde ich dann endgültig eingebremst: Ein Stau von rund 10 Kilometern verlangte starke Nerven. Offiziell wurde dort nur eine Sichtkontrolle durchgeführt – es schien jedoch kein einziges Fahrzeug wirklich kontrolliert zu werden. Aber die bloße Präsenz der Kontrolle reichte aus, um den Verkehr kräftig zu stauen. Wären es echte Kontrollen gewesen, hätte sich die Wartezeit wohl noch deutlich verlängert.
Freiburg – das Tor zur Entspannung
Sobald ich Freiburg hinter mir gelassen hatte, wurde es merklich entspannter. Der Verkehr floss wieder, das Fahren wurde ruhiger, und auch die Landschaft trug ihren Teil zur Erholung bei. Nach insgesamt neun Stunden Fahrt war ich dann endlich wieder zu Hause – erschöpft, aber zufrieden.
Ankommen, abschalten, aufräumen
Kaum angekommen, lief auch schon die erste Waschmaschine – Campingurlaub ist eben nicht nur Lagerfeuerromantik, sondern auch Wäscheberge und Reinigungsaktionen. Den Camper habe ich direkt von außen gewaschen, morgen ist dann der Innenraum dran. Ein bisschen Arbeit gehört eben dazu, bevor das rollende Zuhause wieder bereit für die nächste Tour ist.
So endet eine schöne, wenn auch anstrengende Tour – mit vielen Eindrücken, einem vollen Verkehrstagebuch und der Vorfreude auf den nächsten Roadtrip.
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Fazit meiner Griechenland-Reise
Meine Wohnmobilreise durch Griechenland war ein echtes Wechselbad der Gefühle – landschaftlich ein Traum, organisatorisch oft ein Albtraum.
Griechenland begeistert mit seiner beeindruckenden Natur, malerischen Küsten, atemberaubenden Berglandschaften und historischen Stätten, die wie lebendige Zeugnisse vergangener Epochen wirken. Gerade für kulturinteressierte Reisende ist das Land ein echtes Highlight. Doch leider trübt die Realität vielerorts das schöne Bild.
Die Infrastruktur für Wohnmobilreisende ist aktuell alles andere als optimal. Stellplätze sind rar, ausgewiesene Übernachtungsmöglichkeiten völlig unzureichend für die Anzahl an Campern, die das Land besuchen. Häufig bleibt nur die Improvisation – was wiederum in einem rechtlichen Graubereich stattfindet. Die Gesetzeslage zum Campen und Übernachten im Wohnmobil ist unklar, schwer umzusetzen und sorgt für viel Verwirrung. Selbst Einheimische oder lokale Behörden wissen oft nicht genau, was erlaubt ist und was nicht. Was ebenfalls auffällt: Viele Städte und Orte wirken ungepflegt, teilweise vernachlässigt. Müll ist ein ständiger Begleiter – ob in der Natur, an Stränden oder am Straßenrand. Das schmerzt besonders, weil das Land landschaftlich so viel Potenzial hat, das durch mangelnde Pflege in den Hintergrund rückt.
Auch die berühmten Sehenswürdigkeiten – zweifellos kulturelle Schätze – sind meist völlig überlaufen. Von ruhigem Entdecken keine Spur, oft dominiert der Massentourismus.
Trotz aller Kritik: Die Reise war lehrreich, eindrucksvoll und voller Erlebnisse. Griechenland hat großes Potenzial für den Wohnmobiltourismus, doch dafür müsste sich strukturell noch einiges verändern. Wer flexibel ist, Abenteuerlust mitbringt und über organisatorische Mängel hinwegsehen kann, wird dennoch mit unvergesslichen Eindrücken belohnt.
Und dass meint der ADAC zur derzeitigen Rechtslage in Griechenland: https://youtu.be/HWbwwsROhj8?si=YPQf6YGS5WnlJ44z