Früh am Morgen starte ich nach Santiago de Compostela. Die komplette Nacht hat es geregnet und der Parkplatz ist ziemlich durchgeweicht. Aber bis Santiago ist es ja nicht weit. Gerade mal 10 Kilometer.
Der „Stellplatz“ in Santiago de Compostela ist ein grosser Busparkplatz. Hier läuft das Regenwasser wie ein Sturzbach in den Gully. Es regnet wirklich unaufhörlich. Ich bezahle die 3 Euro Stellplatzgebühr und mache mich dann mit dicker Jacke und Regenschirm zu Fuß auf zur Kathedrale von Santiago de Compostela.
😀 Jetzt kann ich auch sagen, dass ich auf dem Jacobsweg gepilgert bin. Also mindestens 2 Kilometer.
Die Fassade der Kathedrale ist auf den spanischen 1,2 und 5 Eurocent Münzen abgedruckt.
Ich bin ganz ehrlich etwas enttäuscht als ich vor der Kathedrale sehe. Sie ist in mitten der Altstadt und die Rua do Vilar stößt direkt auf das Bauwerk. Rund um die Kathedrale findet man einen Souvenirladen neben dem anderen. Jeder verkauft Regencapes, Silberne Kreuz, Pilgerstäbe und Kühlschrankmagnete mit dem Aufdruck diverser Heiligen. Auch gibt es noch Jagd und Käsemesser.
Die Kathedrale ist von innen wirklich so wie man sich katholische Heiligtümer vorstellt. Viele goldene Engel und Sonnen um den Altar in der Mitte der Kathedrale. Für einen Euro kann man eine LED Kerze, die in einer Plexiglasbox steht, anzünden (einschalten). Dann kann man noch in einem kleine Rundgang hinter/über den Altarbereich gehen und der Figur des heiligen Jakobus die Hand auf die Schulter legen oder ihn umarmen. Scheint ein Brauch zu sein dem viele nachgehen.
Was aber wirklich auffällt, sind die vielen Sicherheitsbeamten, die schwarz gekleidet mit Knopf im Ohr in der ganzen Kathedrale rumlaufen. Gegen 12 Uhr findet ein Gottesdienst statt, dem ich gerne noch beiwohnen möchte. Einige Pilger, die scheinbar gerade von der Tour kommen und noch etwas streng riechen sind auch anwesend. Ich ziehe echt den Hut vor denen, die diese Tortur durchgestanden haben.
Anschliessend entscheide ich mich, wie gesagt, etwas enttäuscht, die Stadt Santiago de Compostela schnell wieder zu verlassen. Es regnet immer noch und ich kann mir vorstellen das es schönere Orte gibt , als die Nacht auf einem Busparkplatz zu verbringen.
So starte ich dann auch gleich zu dem nächsten Stellplatz den ich eigentlich erst morgen anfahren wollte, A Coruña.
Die ganze Fahrt über Regen. In A Coruña angekommen, bin ich erst mal wieder überrascht wie groß die Stadt ist. Laut meiner App gibt es 3 Stellplätze. Der erste ist am Meerwasser Aquarium, der aber komplett mit PKW´s belegt ist. Der zweite Stellplatz soll 22 Euro pro Nacht kosten (ist mir aber echt etwas zu teuer für einen Nacht. Der dritte ist direkt am Fuße des Herkulesturm. Der Platz ist leider ziemlich schief, aber mit dem Keilen schaffe ich es doch, den Dicken gerade zu stellen.
Der Herkulesturm gilt als ältester, in Betrieb befindlicher Leuchtturm der Welt. 2009 wurde er zum Weltkulturerbe ernannt.
Abends spaziere ich noch hoch zum Turm. Und es ist wirklich Wahnsinn, wenn man sieht mit welcher Kraft die Wellen gegen die Felsen schlagen und wie hoch die Gicht dann sprüht.
Die Nacht ist sehr ruhig und der Regen ist auch nicht mehr so stark. Der Schlaf kann kommen.
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